Röntgenuntersuchungen in der Urologischen Praxis
Urologische Röntgenuntersuchungen haben in den letzten Jahren die Bedeutung verloren, welche sie vor 10–20 Jahren noch inne hatten. Die Verbesserung der Sonographietechnik und die Abnahme der Strahlenbelastung bei der Computertomographie haben vor allem dazu beigetragen.
Trotzdem ist es im Einzelfall immer noch sinnvoll eine Röntgenuntersuchung durchzuführen, insbesondere die moderne operative Steintherapie ist ohne die Röntgendiagnostik nicht vorstellbar. Sie können uns vertrauen: alle Ärzte unserer Gemeinschaftspraxis wenden Röntgenstrahlen selten und so sparsam wie möglich an.
Sie erhalten im folgenden einen Überblick über die verschiedenen urologischen Röntgenuntersuchungen, welche wir alle in der Stadtklinik am DIAKO durchführen.
Röntgen der Nieren und der Harnleiter: Ausscheidungsurogramm
Über eine Vene (intravenös) wird ein jodhaltiges Kontrastmittel eingespritzt, welches über die Nieren wieder ausgeschieden wird. Vor Gabe des Kontrastmittels und im Verlauf des Ausscheidungsprozesses werden von den Nieren und den ableitenden Harnwegen Röntgenaufnahmen angefertigt. Das Kontrastmittel ermöglicht die Darstellung des Nierenkelchsystems, der Harnleiter und der Blase. Harnsteine oder Tumoren können durch die Umspülung des Kontrastmittel erkannt werden. Auch die zeitliche Geschwindigkeit der Kontrastmittelausscheidung lässt Rückschlüsse auf die Nierenfunktion und Harnstauung zu.
Harnleiterröntgen: Ureteropyelographie
Das Harnleiterröntgen ist eine Röntgenuntersuchung, welche vor endoskopischer Steintherapie (siehe Harnleiterspiegelung oder perkutane Steinentfernung) in Narkose durchgeführt wird. Dabei wird über einen dünnen Katheter Kontrastmittel in den Harnleiter gespritzt, welches im weiteren Verlauf Nierensteine oder Tumoren sichtbar macht und die Orientierung während der Operation ermöglicht.
Röntgen der Harnblase: Zystogramm, Miktionszyturethrogramm
Sie erhalten die Röntgenuntersuchung der Harnblase, um Beschwerden bei der Harnblasenentleerung zu diagnostizieren, welche durch die Sonographie und Harnblasenspiegelung nicht ausreichend untersucht werden konnten. Die Untersuchung ist weiterhin häufig zur Kontrolle nach Operationen an der Harnblase oder nach Entfernung der Prostata (Prostatektomie) notwendig.
Die Harnblase wird über einen dünnen Katheter mit Kontrastmittel gefüllt. Nach kompletter Füllung und während der Entleerung wird die Harnblase geröntgt. Die Untersuchung liefert wertvolle Informationen unter anderem über die Harnblasenform, kann eine Harnblasensenkung erkennen und einen Rückfluss von Urin in die Nieren darstellen.
Harnröhrenröntgen: Urethrogramm
Das Urethrogramm ist eine Röntgenuntersuchung der männlichen Harnröhre zur Untersuchung nach Verletzungen, bei Harnröhrenengen oder nach Operationen an der Harnröhre. Sie kann häufig durch die viel aussagekräftigere Harnblasenspiegelung (ohne Strahlenbelastung) ersetzt werden.
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